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Fakten

Was bedeutet „nachhaltige Unterkunft“?

Mit der Wahl einer nachhaltig engagierten (besser noch nachhaltig zertifizierten) Unterkunft kann der Reisefußabdruck reduziert und der Reisehandabdruck verbessert werden.
Doch was bedeutet „nachhaltig“ bei Unterkünften und worin unterscheiden sie sich von nicht-nachhaltigen?

Worin unterscheiden sich nachhaltige Unterkünfte von konventionellen?

Unterkünfte, die sich Nachhaltigkeitsprinzipien verpflichtet haben, tragen im Gegensatz zu konventionellen Unterkünften durch verschiedene Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz, dem Erhalt der Biodiversität oder einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen bei.

  • Energie- und Wassermanagement: Die Unterkunft setzt Maßnahmen zum schonenden Umgang mit Energie und Wasser um (bspw. Messung des Verbrauchs).
  • Ressourcenverbrauch: Ressourcen wie Wasser, Lebensmittel oder Strom werden sparsam verwendet sowie Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs umgesetzt.
  • Abfallmanagement: Die Unterkunft reduziert die vorhandenen Abfallmengen und die verbleibenden Abfälle sortiert den vorhandenen Wertstoffkreisläufen zu.
  • Regionale, saisonale Lebensmittel: Es werden überwiegend Lebensmittel aus der Region sowie saisonale Produkte genutzt, um lange Transportwege zu meiden.
  • Umweltschutz: Die Unterkunft darüber hinaus vielfältige Maßnahmen zum Schutz der Umwelt um, wie bspw. Pflanzung endemischer Arten, Information von Gästen etc.
  • Faire Arbeitsbedingungen: Die Mitarbeiter:innen erhalten faire, existenzsichernde Löhne, Arbeitskleidung (wo nötig), zusätzliche Leistungen und werden nicht ausgebeutet.
  • Aus- und Weiterbildung: In der Unterkunft werden Ausbildungsplätze angeboten oder Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zur Weiterbildung geboten.
  • Barrierefreiheit: Kriterien zur Barrierefreiheit wie bspw. breite Gänge oder Türen werden berücksichtigt.
  • Gästeeinbeziehung: Gäste werden aktiv in das Engagement der Unterkunft einbezogen, bspw. in dem sie über Initiativen informiert und um Unterstützung gebeten werden.
  • Erhalt der Kultur: Die Unterkunft setzt Maßnahmen zum Erhalt der Kultur um, organisiert bspw. kulturelle Darbietungen oder Märkte.
  • Regionale Wertschöpfung: Produkte und Dienstleistungen werden aus der Region bezogen.
  • Servicequalität: Ingesamt bietet die Unterkunft eine hohe Servicequalität.
  • Investitionen in Nachhaltigkeit: Gewinne werden in moderne Technologie oder Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit investiert.
  • Wirtschaftliche Rentabilität: Die Unterkunft ist langfristig aufgestellt und wirtschaftlich rentabel, sodass auch Krisen überstanden werden können.
  • Nachhaltigkeitsmanagement: Das Thema Nachhaltigkeit ist im Management fest verankert und es wird strategisch angegangen.
  • Verantwortlichkeiten: Es gibt klar festgelegte Verantwortlichkeiten, d.h. es ist mind. 1 Mitarbeiter:in für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich.
  • Standards: Es werden Standards festgelegt und eingehalten, wie bspw. den ISO 14000-Standard für Umweltschutz.
  • Zertifizierung: Die Unterkunft ist nachhaltig zertifiziert, die Maßnahmen werden regelmäßig durch Dritte überprüft.
  • Kommunikation: Die Unterkunft kommuniziert das Engagement, die Aktivitäten und Erfolge regelmäßig an Mitarbeiter:innen und Gäste.

Nachhaltigkeitslabels bieten Orientierung

Nachhaltigkeit ist jedoch kein geschützter Begriff, daher wird empfohlen, auf Nachhaltigkeitslabels zu achten. Diese unabhängigen Zertifikate kennzeichnen Unterkünfte, die nachweislich bestimmte ökologische und / oder soziale Standards einhalten.

Im Tourismus hat sich der Standard vom Global Sustainable Tourism Council (GSTC) etabliert. Der GSTC hat globale Mindeststandards für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit gesetzt. GSTC anerkannte Labels erfüllen diese Mindeststandards und können so als glaubwürdige Labels genutzt und weiterempfohlen werden